Badische Zeitung 13.1.2014

Dreiseenbahn wird zum Filmstar

SWR-Film "Die 3-Seen-Bahn" feierte im Kursaal in Schluchsee Premiere, am Samstag kommt die Dokumentation auch im Fernsehen.  

Star des Films „Die 3 Seen Bahn – vom Titisee zum Schluchsee" vom SWR 3 Eisenbahnromantik ist der Dampfzug der Dreiseenbahn mit den von der BR 52 7596 der Eisenbahnfreunde Zollernbahn gezogen Donnerbüchsen. Der Film wurde in einer 45-minütigen Version m Freitag im Kurhaus Schluchsee vorgestellt. Foto: Horst A. Böss

SCHLUCHSEE. Eine tolle Werbung für die Region, für die IG Dreiseenbahn und für Schluchsee ist der neueste Film aus der SWR-Fernsehreihe "Eisenbahn-Romantik". Das Filmteam aus Baden-Baden unter Redakteur Bernhard Foos hat im vergangenen Sommer auf der Bahnstrecke gedreht und daraus einen Film gemacht: "Die 3-Seen-Bahn – vom Titisee zum Schluchsee".

Am Freitag war nun die Premiere im Kursaal in Schluchsee. Gezeigt wurde eine XXL-Fassung von 45 Minuten. Bernhard Foos ist nach langer und gründlicher Recherche ein spannender und abwechslungsreicher Film gelungen, nicht zuletzt durch einige Szenen aus der Vergangenheit, wie unter anderem einen Werbefilm der Bahn mit der Höllentallok der Baureihe 85 oder über den Bahnhof Aha aus den 60er-Jahren und der E-Lok 44. Auch der Kampf um den Erhalt der Strecke fließt mit einem Zeitdokument ein. Musikalische Umrahmung gibt es mit Horst Jankowskis Schwarzwaldfahrt, in der Version von Herb Alpert mit der Tijuana Brass-Band (1965), oder das nicht so ernst gemeinte Aha der Gruppe Trio (1982).

Keine Strecke im Schwarzwald hat eine so lange und wechselvolle Geschichte wie die "Dreiseenbahn", die Verbindung zwischen Titisee und Seebrugg. 1908 wurde eine Bahnlinie projektiert, die letztlich bis an den Hochrhein geführt werden sollte. Erst 1926 wurde die "Ewigkeitsbahn" eingeweiht, wegen des Ersten Weltkriegs und der Wirtschaftskrise. Interessante Winterszenen wie die Arbeit der Schneeschleuder 2006 steuerte Horst Jeschke von der IG bei.

Die 19,177 Kilometer lange Nebenbahn endet im Bahnhof Seebrugg. Hier hat sich die IG Dreiseenbahn aufgemacht, den alten Zustand des vollständig erhaltenen Bahngeländes wieder herzustellen. Zukünftig soll dort ein Eisenbahn-Freilichtmuseum entstehen. "Eisenbahn-Romantik" berichtet von den Plänen und zeigt die Hintergründe auf.

Das Filmteam begleitete an sechs Drehtagen den Dampfzug der Dreiseenbahn – mit den Donnerbüchsen gezogen von der BR 52 7596 der Eisenbahnfreunde Zollernbahn – durch den Hochschwarzwald.

Den Drehs ging eine rund dreimonatige Vorbereitungszeit voraus, in der viel Recherchiert wurde, so Bernhard Foos, der am Freitag den Film persönlich vorstellte und Einblicke in die Arbeit gab. So war es schon eine große logistische Leistung, den Zug immer wieder an den richtigen Stellen vor die Kamera zu bekommen. Bei der Fahrt wird aber auch in die Umgebung gestreift und interessante Punkte entlang der Strecke vorgestellt. Berichtet wird auch über die Dampftage am Schluchsee mit ihren Dampfbooten und Dampfmaschinen. Letztlich kam Material für zwölf Stunden zusammen.
Gleisanlagen müssen saniert werden

Zu öffentlichen Präsentation – was bei der Fernsehanstalt eigentlich nicht üblich ist – konnte Bürgermeister Jürgen Kaiser neben zahlreichen Bürgern fast den gesamten Gemeinderat, den Vorsitzenden der IG Dreiseenbahn Jens Reichelt und SWR-Redakteur Bernhard Foos sowie Landrat a.D. Jochen Glaeser, ein Unterstützer des geplanten Museums, begrüßen. In seiner Rede verwies IG-Vorsitzender Reichelt auf die laufende Spendenaktion "Schotter für Schotter" hin. Bei diesem Projekt wird Geld gesammelt, um eine nachhaltige und solide Infrastruktur für den zukünftigen Museumsbetrieb und die Basis für den Museumsbahnhof Seebrugg zu bilden. Dazu müssen die Gleisanlagen saniert werden. Der Verein selbst muss dafür 12 000 Euro aufbringen.
Der Film wird in der 30-minütigen Fassung am Samstag, 18. Januar, 14.45 Uhr, im SWR Fernsehen ausgestrahlt. Wiederholungen am 24. Januar, 1.55 Uhr und 14.15 Uhr, sowie am 27. Januar, 8.45 Uhr.