Badische Zeitung 27.Nov. 2015

 

EHRE FÜR DAS EHRENAMT: Museumsbahn will weiter unter Volldampf fahren

BZ-SERIE über gemeinnützige Projekte für den Lions-Wettbewerb: Interessengemeinschaft 3 Seenbahn. 

Mit Volldampf: der Museumszug der Interessengemeinschaft 3 SeenbahnFoto: Jörg Sauter

TITISEE-NEUSTADT. Von mehr als 25 gemeinnützigen Projekten sind Bewerbungen für den Wettbewerb des Lions-Clubs Titisee-Neustadt eingegangen. Fünf davon haben die Aussicht auf eine Auszeichnung und finanzielle Unterstützung: Der Lions Club schüttet vom Verkaufserlös seines Adventskalenders Preise von mindestens 2500, 2000, 1500, 1000 und 500 Euro aus. Die Badische Zeitung stellt die Projekte vor, bevor die Jury sich ein Urteil bildet.

Die Interessengemeinschaft 3 Seenbahn ist ein Schmelztiegel von ambitionierten und engagierten Eisenbahnfreunden, die das stimmungsvolle Erlebnis einer Dampfeisenbahnfahrt durch den Schwarzwald auch im Zeitalter rasender Züge ermöglicht. Der authentische Zug mit den liebevoll restaurierten Waggons, die aus jener Zeit stammenden passenden Uniformen des Personals und andere stimmige Details zeichnen die Züge der 3 Seenbahn aus und sind mehr als nur eine Touristenattraktion. Der Zug ist ein rollendes Stück Hochschwarzwälder Geschichte. Die Waggons sind früher tatsächlich auf den Strecken der Höllentalbahn von Freiburg nach Donaueschingen und auf der Dreiseenbahn von Titisee nach Seebrugg gefahren, erklärt Jens Reichelt, Vorsitzender der 3 Seenbahn.

Bislang sind mehrere Tausend ehrenamtliche Arbeitsstunden in das Projekt geflossen. Neben dem historischen Zug ist auch die Erhaltung des Bahnhofs Seebrugg ein wichtiges Anliegen des Vereins. Reichelt ist sich sicher, dass der Bahnhof Seebrugg mit seinen Verladeanlagen ohne die Intervention des Vereins und die kurzfristige Hilfe der politischen Mandatsträger 2008 abgerissen worden wäre. Inzwischen ist der in Deutschland vermutlich letzte erhaltene Nebenbahnendbahnhof, der noch mit allen Gebäuden und Anlagen erhalten ist, wieder saniert. Nun geht die Arbeit an vielen verschiedenen Details weiter, bis der ganze Bahnhof Seebrugg und sein Umfeld wieder so aussehen wie in den Jahren zwischen 1945 und 1960.

Investieren muss der Verein neben dem Bahnhof auch in die Hauptuntersuchung eines der Reisezugwagen und in die Restaurierung der Rangierlok, wie Jens Reichelt verrät.